Die aktuelle Lage in Deutschland



Beschäftigungsschaffende Maßnahmen sind Fördermaßnahmen, die versicherungspflichtig oder mit Mehraufwand als Ein-Euro-Job umgesetzt werden. Sie schaffen geförderte Arbeitsplätze oder zielen darauf ab, die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Doch unter dem Spardruck der letzten Jahre wurden die versicherungspflichtigen Maßnahmen stark reduziert:

Von 103.936 im Jahr 2005 sanken sie im Jahr 2011 auf 43.380. Dafür ging die Anzahl der Ein-Euro-Jobs deutlich hoch: 436.194 waren es im Jahr 2011. Das Problem: Mit der Instrumentenreform wurden Fördermaßnahmen per Gesetz deutlich reduziert und die Kriterien für die Ein-Euro-Jobs verschärft. Die auszuführenden Arbeiten müssen „im öffentlichen Interesse“, „wettbewerbsneutral“ und „zusätzlich“ sein. Unter solchen Bedingungen fällt die Auswahl geeigneter und vor allem sinnvoller Beschäftigung allerdings schwer.

„Ein Beispiel: eine Hilfskraft in der Altenpflege darf keine Brötchen schmieren, denn dann würde sie ja Arbeit verrichten, die eigentlich ein regulär Beschäftigter tun würde. Aber sie darf nachher die Butter mit der Gabel verzieren, denn dafür würde eigentlich niemand beschäftigt.“ *

 
Wenn Menschen das Gefühl vermittelt bekommen, dass
sie etwas absolut Sinnloses tun, nur damit sie irgendetwas
tun, ist das sehr frustrierend, nicht
menschenwürdig und aus ökonomischer
Sicht höchst fragwürdig. Zudem werden
die Betroffenen damit eher vom Arbeitsmarkt
weg, als zu ihm hingeführt.

Quelle: Frankfurter Arbeitsmarktprogramm füllt Lücke der
Bundesforderung in www.o-ton-arbeitsmarkt.de; www.bpb.de;
*www.arbeitsagentur.de/statistik


„Das, was jetzt noch möglich ist, ist völlig
kontraproduktiv.
Damit kann man langzeitarbeitslosen
Menschen nicht adäquat helfen, wieder in den Arbeitsmarkt zu finden“.*
 


* Zitate: Conrad Skerutsch, Geschäftsführer der Werkstatt Frankfurt, März 2013